Oberursel. Hans-Otto Elbert war schon ein gutes Dutzend Mal im nahe Timisoara gelegenen rumänischen Straßendorf Carani, um Hilfslieferungen ins dortige Kinderheim für körperlich und geistig behinderte Kinder zu bringen, das von der Oberurseler Ordensschwester Georgis 1993 gegründet worden war. Immer wieder hat der Vorsitzende des Oberurseler Vereins "Direkte Hilfe für Kinder in Not" das Projekt unterstützt, hat Spenden gesammelt, um dem Heim mit vielerlei Dingen wie Bettwäsche, Kinderbekleidung, Windeln, therapeutischen Materialien zu helfen.
Doch bei seiner jüngsten Fahrt im Juni folgte Elbert einer Einladung des Kinderheims, das ganz groß sein zehnjähriges Bestehen feierte. Eine Feier, die Elbert nicht so schnell vergessen wird. "Bei all der Dankbarkeit und Gastfreundschaft, die ich bisher bei meinen Besuchen in Carani erfahren durfte, war dies wohl das schönste Erlebnis aller Rumänienfahrten", war Elbert noch immer beeindruckt von den Feierlichkeiten.
Das galt auch für den Oberurseler Arzt Dr. Norbert Dickopf, der Mitbegründer des Oberurseler Alfred-Delp-Hauses, einer Wohnstätte für behinderte Menschen, die vom Caritasverband für die Diözese Limburg getragen wird. Dickopf war mit einer Reihe von Rumänienfreunden aus Oberursel zum Jubiläumsfest angereist.
Im Mittelpunkt der Festlichkeiten stand ein Gottesdienst in der gegenüberliegenden Kirche, der von einem Pfarrer des Domkapitels zelebriert wurde. In seiner in deutscher Sprache gehaltenen Predigt sagte der Geistliche, dass Kinder ein "Wert an sich" seien, dass sie von Geburt an wertvoll seien. Das Beispiel des Kinderheims zeige, wie die Integration behinderter Menschen in die Gesellschaft entwickelt werde könne. Seien die behinderten Kinder vor Jahren noch abgelehnt worden und hätten ein Dasein am Rande der Gesellschaft gefristet, seien sie heute anerkannt.
Sehr zu Freude der Gottesdienstbesucher waren die behinderten Kinder aus dem Heim aktiv an der Gestaltung der Festlichkeiten in der Kirche beteiligt. Dass die Kinder Teil der Dorfgemeinschaft sind, zeigte sich auch am guten Besuch des Gottesdienstes, sagte Elbert zurückblickend.
Bei der anschließenden Feier im Kinderheim sprachen der Leiter der Cartias-Niederlassung in Timisoara, Herbert Gruen, Pater Berno Rupp von der katholischen Kirchengemeinde in Timisoara, ein orthodoxer Pfarrer aus Carani und Schwester Georgis Glückwünsche an das Team des Kinderheimes aus.
Auch während der Feierlichkeiten machte sich Elbert schon wieder Gedanken über die Zukunft des Heimes, vor allem um dessen finanzielle Absicherung. "Wenn wir Patenschaften für die Heimkinder vergeben – Paten könnten 25 Euro im Monat bezahlen – ließen sich die Personalausgaben absichern", hat Elbert errechnet.
Es gibt aber auch andere Planungen für das Kinderheim. So soll das Haus nachmittags für etwa 15 Kinder als Kindergarten genutzt werden. Vorstellbar ist auch, dass behinderte und nicht behinderte Kinder gemeinsam betreut werden. Auch an einer ganztägige Betreuung der behinderten Kinder wird inzwischen gedacht, die zurzeit noch tagtäglich aus einem großen Umkreis morgens abgeholt und am Nachmittag wieder nach Hause gebracht werden.
Um Unterstützung für dieses Projekt bittet Dr. Norbert Dickopf. Zu seinem 65. Geburtstag, den der Mediziner am 31. August feiert, bittet Dickopf um Spenden für das Kinderheim. Sie können auf das Konto Nr. 7 41 47 06 bei der Taunus-Sparkasse, BLZ 51 25 00 00, Stichwort Carani, überwiesen werden. Wer eine Spendenquittung haben möchte, sollte seine Spende auf das Konto des Vereins "Direkte Hilfe für Kinder in Not" mit der Nummer 1 11 25 54 bei der Taunus-Sparkasse Oberursel, Kennwort Dickopf, überweisen.